Studie: Auffällig aggressive Grundschulkinder bevorzugen brutale Computerspiele

Die Vorlieben für Gewaltspiele bei den Kindern kann sich im Laufe der Zeit verfestigen

Von Frank Hertel
11. Oktober 2011

Forscher der Universität Hohenheim und der Leuphana-Universität Lüneburg haben 324 Dritt- und Viertklässler aus Berliner Grundschulen in verschiedenen Stadtvierteln zwei mal nach ihren Präferenzen bei Computer- und Videospielen befragt.

Präferenz brutaler Spiele

Zuvor hatten Lehrer und Mitschüler über die befragten Kinder geurteilt, indem über aggressive Auffälligkeiten oder Friedfertigekeit berichtet wurde. Es zeigte sich, dass die Kinder mit einem aggressiven Grundverhalten brutalere Spiele bevorzugten. Die friedlichen Kinder kannten die brutalen Spiele zwar ebenfalls, hielten sich damit aber nicht lange auf.

Bei der zweiten Befragung ein Jahr später hatten viele Kinder dann allerdings oft ganz andere Spiele gerne. Die Befragten waren im Alter von 8 bis 12 Jahren. 91 Prozent von ihnen hatten bereits in diesen jungen Jahren ein Lieblingsbildschirmspiel.

Brutaler Konsum = brutales Verhalten?

Jens Vogelsang von der Universität Hohenheim wies darauf hin, dass die Gefahr besteht, dass sich die Vorlieben für Gewaltspiele bei den Kindern im Lauf der Zeit verfestigt. Bei älteren Kindern könnte der massive Konsum brutaler Spiele dann auch brutales Verhalten im Alltag verstärken, so der Wissenschaftler.