Studie deanonymisiert Nutzer von Kreditkarten

Mit Zeit-Ort-Angaben lassen sich Kreditkartennutzer spielend leicht deanonymisieren

Von Ingo Krüger
30. Januar 2015

Wer seine Rechnungen per Kreditkarte bezahlt, lässt sich anhand seiner Daten schnell wiederfinden. Das haben Wissenschaftler des Massachusetts Institutes of Technology (MIT) herausgefunden.

Zeit-Ort-Angaben des Einkaufs

Ausreichend waren bereits Angaben über Ort und Datum eines Einkaufs. Tests ergaben, dass bereits vier solcher Zeit-Ort-Angaben genügen, um 90 Prozent aller Personen in einer anonymisierten Kreditdaten-Sammlung zu identifizieren.

So ist es möglich, alle Transaktionen und damit das gesamte Kaufverhalten dieser Kunden nachzuvollziehen. Private Infos etwa aus einem öffentlichen Tweet oder einer Bewertung im Internet erleichtern die Deanonymisierung von Kreditkartennutzern zusätzlich.

Schutz der personenbezogenen Daten

Ihre Studie zeige, so die Wissenschaftler, dass der Schutz der personenbezogenen Daten, wie in den USA und der EU angewendet, nicht ausreichend sei.

Zwar sind direkte Informationen zur Identität wie Namen, E-Mail-Adressen oder Kreditkartennummern gesichert, nicht aber die restlichen finanziellen Metadaten. Auch große Datensätze bieten in der Regel keine umfassende Anonymität. Das gilt nach Meinung der Forscher nicht nur für Kreditkartendaten.