Studie zeigt: Wer gut balancieren kann, hat geringeres Schlaganfallrisiko

Wissenschaftler finden Zusammenhang zwischen Balancierfähigkeit und Beschaffenheit der Blutgefäße im Gehirn

Von Katharina Cichosch
31. Dezember 2014

Sogenannte Mikroblutungen können einen Hinweis auf ein erhöhtes Schlaganfallrisiko geben. Erkannt werden diese allerdings meist erst mit einem MRT der Blutgefäße im Gehirn - und das wird in aller Regel nur bei konkretem Verdacht angefertigt.

Studie zur Beschaffenheit der Blutgefäße im Gehirn

Ein japanisches Forscherteam hat jetzt einen Test entwickelt, der ganz ohne apparative Technik einen Hinweis auf die Beschaffenheit der Blutgefäße im Gehirn geben kann.

Für ihre Studie untersuchten die Wissenschaftler rund um Yasuharu Tabara von der Universität in Kyoto knapp 1.400 Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit 67 Jahren Durchschnittsalter - also einem Alter, in dem das Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden, deutlich erhöht ist.

Balance halten

In der Untersuchung sollten die Probanden zeigen, wie lange sie auf einem Bein stehen können. Parallel hierzu wurden MRT-Aufnahmen ihres Gehirns angefertigt.

Die Auswertung zeigte einen deutlichen Zusammenhang zwischen Balancierfähigkeit und den Blutgefäßen im Gehirn: Wer nicht für mindestens 20 Sekunden balancieren konnte, bei dem zeigten sich häufiger auch im Hirn-Scan Anzeichen auf den sogenannten "stillen Schlaganfall" oder Mikroblutungen.

Außerdem zeigten die Wissenschaftler, dass eine bessere Balance generell mit einem höheren Denk- und Erinnerungsvermögen einherging.

Nutzen für die Zukunft

Insgesamt kann der Test, auf einem Bein zu stehen, Ärzten also schnell Aufschluss darüber geben, wie gut das Gehirn intakt ist. Die Fachwelt erhofft sich hiervon, dass Schlaganfallrisikopatienten mit ganz spezifisch beschaffenen Blutgefäßen in Zukunft besser und schneller erkannt werden können.