Studie zur renalen Denervation: Das neue Verfahren gegen Bluthochdruck kann nicht überzeugen
Bei der sogenannten "renalen Denervation" handelt es sich um eine relativ junge Behandlungsmethode. Sie wird angewandt, um Menschen zu helfen, die einen therapieresistenten Bluthochdruck haben. In der Medizinwelt spricht man dabei von einer "therapierefraktären Hypertonie", da der Patient mindestens drei verschiedene Medikamente zum Senken ausprobiert hat und kein Wirkstoff hilfreich war.
Wie die renalen Denervation funktioniert
An dieser Stelle soll die renale Denervation eingreifen. Als minimal-invasives Verfahren arbeitet der Arzt dafür mit einem Katheter. Dieser wird im Leistenbereich direkt in eine Arterie eingeführt und bis in die Nierenarterie geschoben. Dort werden einige Nervenfasern gezielt verödet und dies soll den Blutdruck effektiv senken können, wie einige Studien bereits gezeigt haben.
Behandlungserfolg in neuer Studie nicht nachweisbar
Eine aktuelle Untersuchung sorgt nun jedoch für Aufsehen, denn offenbar ist der Erfolg gar nicht so hoch wie erhofft. Für die Studie hatte man mehr als 500 Patienten gebeten, sich für das Verfahren zur Verfügung zu stellen. Nur die Hälfte erhielt allerdings wirklich eine renale Denervation, während bei den übrigen Patienten der Katheter zwar eingeführt wurde, der Arzt aber nichts an der Nierenarterie veränderte. So bildete man eine Placebogruppe. Alle Teilnehmer durften die vom Arzt verschriebenen Medikamente individuell weiter einnehmen.
Nach einem halben Jahr überprüfte man, ob sich der Bluthochdruck bei den Patienten verbessert hatte. Ziel der Studie war es gewesen, dass bei den tatsächlich behandelten Teilnehmern der systolische Blutdruck um wenigstens 15 mmHg verbessert sein sollte. Die Placebogruppe erreichte keine nennenswerte Senkung, was auch zu erwarten gewesen war. Der Schock für die Mediziner war jedoch, dass auch die renale Denervation keine Besserung erzielt hatte. Nun ist man sich unklar darüber, wie es mit der neuen Behandlungsmethode weitergehen soll.