Studien zu Fenchel sehen Wirksamkeit bei Wechseljahrbeschwerden

Hierzulande ist Fenchel vor allem als Küchengewürz und Tee bekannt. Die Pflanze aus dem Mittelmeerraum ist aber auch eine bekannte Heilpflanze und kann sogar als Gemüse auf den Tisch kommen. In der pflanzlichen Medizin benutzt man Fencheltee bei Blähungen und ein Extrakt aus Fenchelsamen gegen krampfartige Magen-Darm-Leiden.

Seit einigen Jahren weiß die Medizin zudem, dass Fenchel eine östrogenartige Wirkung im Körper entfalten kann. Das rückt die Heilpflanze bei frauentypischen Krankheiten ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Die Einnahme von Fenchel könnte bei Menstruationsbeschwerden oder in den Wechseljahren helfen. Ob dem so ist, haben aktuell gleich zwei Studien unabhängig voneinander untersucht.

Die vielfältige Wirkung des Fenchels

In einer Studie bat die Universität Teheran insgesamt 79 Damen mit Wechseljahrbeschwerden zum Versuch. Die 45- bis 60-Jährigen bekamen täglich entweder 200 mg Fenchelextrakt in Kapselform oder ein Placebo. Zu Beginn der Studie und nach zwei sowie acht Wochen wurden die Wechseljahrbeschwerden mit international anerkannten Tests überprüft.

Den Frauen ging es mit Fenchel besser als der Kontrollgruppe, und das bereits nach zwei Wochen Einnahme. Die Besserung hielt bis zum Ende der Studie an und Nebenwirkungen gab es keine.

Eine zweite Studie konzentrierte sich vor allem auf die vaginale Atrophie. Diese "Auszehrung" des Gewebes tritt aufgrund des Östrogenmangels nach den Wechseljahren auf und belastet viele Frauen stark. 60 betroffene Patientinnen hatten eine Creme erhalten, die sie für acht Wochen täglich auftragen sollten.

Bei 30 Frauen war fünf Prozent Fenchelextrakt in der Creme enthalten. Während sich in der Kontrollgruppe nichts veränderte, besserte sich dank Fenchel der pH-Wert in der Vagina und die Frauen berichteten über weniger Beschwerden. Beide Studie geben damit Anstoß zu mehr Forschung und mehr Untersuchungen mit Fenchel bei Wechseljahrbeschwerden.