SUVs schneiden bei US-Crashtest schlecht ab

Von Ingo Krüger
15. April 2014

Aufgrund ihrer Größe und Bauweise gelten Sport Utility Vehicles, kurz SUVs, als besonders sicher. Doch ein Crashtest offenbarte jetzt die Schwachstelle der Geländelimousinen. Das US-amerikanische IIHS (Insurance Institut for Highway Security), das von den Versicherungen finanziert wird und nicht von der Autoindustrie, untersuchte die Folgen bei einem sogenannten "Frontalaufprall mit geringer Überlappung". Dieser tritt ein, wenn ein Fahrzeug nicht auf gesamter Breite oder mit einem Großteil der Front mit einem Hindernis kollidiert, sondern lediglich etwa mit einer Ecke der Front auf einen Laternenmast oder Baum prallt.

Höhere Crashenergie durch hohes Gewicht und große Masse

Von neun SUVs, für die in den USA die Bezeichnung "mid-size" gilt, bekamen lediglich zwei der gecrashten Limousinen die Note "Gut", ein SUV schnitt akzeptabel ab, drei weitere mäßig und drei mangelhaft. Die Wertung "Top Safety Pick" ging an den Chevrolet Equinox und an den GMC Terrain von General Motors. Der Toyota Highlander wurde als akzeptabel eingestuft.

Bei den Tests waren zwei Vorteile des SUV - große Masse und hohe Sitzposition - unerheblich. Das hohe Gewicht und die größere Masse sorgten für eine höhere Crash-Energie, die einige Fahrzeug nicht abbauen konnten. Dies zerstörte die Fahrgastzelle. Gewöhnlich nehmen zwei Längsträger die Aufprallenergie auf, die sich dabei verbiegen. Dabei baut sich Energie ab. Ein Frontalaufprall mit geringer Überlappung trifft diese Crash-Strukturen jedoch gar nicht.

Kritik an dem Test verteidigte das IIHS. Er sei zwar sehr anspruchsvoll, aber die Industrie müsse die Ergebnisse umsetzen, denn Sicherheit gilt für viele Autofahrer als Hauptargument beim Kauf.