Sympathisches Gruseln - Wie Halloween in Deutschland immer mehr zum Brauch wird

Halloween wird traditionsreicher, Gestalten wie Vampire und Geister sympathischer

Von Laura Busch
3. November 2009

Woher Halloween genau kommt und wieso es überhaupt nach Deutschland geschwappt ist, darüber gibt es viele Ansichten. Eines ist jedoch sicher: auch die deutsche Bevölkerung feiert das Fest am Ende des Oktobers mit wachsender Begeisterung.

Während Kinder gruselig kostümiert um die Häuser ziehen und sich mit dem Spruch "Süßes oder Saures" den ein oder anderen Schokoriegel verdienen, entwerfen die Erwachsenen Halloween-Cocktails und stellen ausgehöhlte Kürbisse vor ihre Türen. "Neben dem passiven Eventkonsum in Form von Parties und Feiern gibt es zunehmend Formen von Eigeninitiative und aktiver Gestaltung", erklärt Werner Metzger, Professor für Europäische Ethnologie an der Universität Freiburg und Direktor des Freiburger Johannes-Künzig-Instituts für ostdeutsche Volkskunde.

Eine Tradition mit sympathischen Gestalten

Er sieht das Halloweenfest auch in Deutschland mehr und mehr als einen festen Brauch an. Dafür spreche die Ritualisierung und die festen Gewohnheiten beziehungsweise Verhaltensmuster, die mit diesem Tag einhergehen. "Wer sich an Halloween als Marienkäfer oder als Biene Maja kostümiert, begeht bereits einen Verstoß gegen die gruselige Halloweentradition", so der Kulturwissenschaftler.

Eine weitere seiner Beobachtung nennt er "Domestizierung des Grauens". Durch Filme und Literatur seien Vampire oder Geister lange nicht mehr solche Schreckensgestalten wie früher, im Gegenteil, man finde sie beinahe sympathisch. Metzger ist einer der bekanntesten Experten für europäische Festkultur und die Geschichte der Fastnacht.