Tabakpflanzen im Einsatz gegen HIV

Von Cornelia Scherpe
7. August 2012

Die Forschung hat sich in Punkto HIV in den letzten Jahrzehnten rasant weiterentwickelt. Zwar kann der HI-Virus im Menschen noch immer nicht ganz besiegt werden, doch die Medizin hat inzwischen gute Medikamente und Therapien.

Eine neue Entwicklung will mit genetisch veränderten Tabakpflanzen arbeiten. Dieser Idee liegt die Erkenntnis zugrunde, dass verschiedene Pflanzen in der Lage sind, wichtige Antikörper gegen HIV zu bilden. Diese nützen zwar nach einer Infektion nichts, doch sie können den Organismus davor bewahren, sich überhaupt erst mit HIV anzustecken. Diese Antikörper möchte man auch für Menschen nutzbar machen.

Ein Beispiel für einen solchen Antikörper ist "2G12", denn er neutralisiert den Erreger, indem er sich die Viren vornimmt und ein Eiweiß an ihre Oberfläche bindet. Die HI-Viren befinden sich zwar dann noch im Körper, aber durch das Protein können sie sich nicht mehr an Zellen heften und diese infizieren. So schwimmen sie quasi sinnlos durch den Körper.

Um diesen Antikörper zu gewinnen, muss man bisher Zellkulturen von Tieren anlegen, was zeitaufwendig und sehr teuer war. Genetisch veränderte Tabakpflanzen sollen jedoch in naher Zukunft ebenfalls in der Lage sein, "2G12" herzustellen. Damit hätte man eine Alternative, um die wichtigen Antikörper schnell und vor allen Dingen kostengünstig zu gewinnen. Dies würde dann eine Therapie für die breite Masse einfacher machen.