Tadschikistan - Schiedsrichter schließt langbärtigen Fußballer aus

Schiedsrichter diskriminiert Fußballer mit Bart, indem er ihn als Terroristen ausschließt

Von Matthias Bossaller
19. April 2011

Wegen der falschen Spielbekleidung sind Fußballer schon öfters am Mitspielen gehindert worden. Auch Schmuck muss manchmal abgelegt werden, wenn der Schiedsrichter der Meinung ist, dass Verletzungsgefahr besteht.

Doch wegen eines langen Bartes ist noch nie ein Spieler ausgeschlossen worden - bis vor kurzem jedenfalls. In der zentralasiatischen Republik Tadschikistan ist ein solcher Fall von Diskriminierung eingetreten.

Fußball statt Bart kommt nicht infrage

Der Schiedsrichter hinderte den Spieler Perwis Tursunow von Erstligist Wachdat daran, mitzuspielen. Alle Männer mit langen Bärten gelten in der Ex-Sowjetrepublik als potentielle Terroristen. Sie werden von der Polizei scharf kontrolliert und bisweilen auch schikaniert. Dabei gibt es in diesem Land kein Gesetz, welches das Tragen von langen Bärten untersagt.

Tursunow denkt aber gar nicht daran, sich von seiner langen Gesichtspracht zu trennen - aus religiösen Gründen, wie er sagt. Sollte er vor die Entscheidung gestellt werden Bart oder Fußball, werde er sich für den Bart entscheiden, sagte der Fußballer. Der Bundesliga würde ein langer Bart gut zu Gesicht stehen. Komische Frisuren tragen die Profis bereits genug.