Teure Medikamente ohne Zusatznutzen - Krankenkassen könnten bis zu zwei Milliarden Euro einsparen

Von Ingo Krüger
21. August 2014

Die gesetzlichen Krankenkassen könnten bis zu zwei Milliarden Euro einsparen, wenn teure Arzneimittel durch günstigere Generika ersetzt würden. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie der Techniker Krankenkasse (TK). In ihrem aktuellen Bestandsmarktreport zeigt die Kasse auf, dass 17 teure, patentgeschützte Medikamente gegen Rheuma, Diabetes und Schlaganfälle kaum einen größeren Nutzen haben als herkömmliche, günstigere Präparate.

Im Gegenteil: Einige hätten sogar Warnhinweise auf schwerwiegende Nebenwirkungen. Insgesamt, so die Studie, sei keines der untersuchten Arzneimittel ohne Beanstandungen gewesen.

Untersuchung aller neuen Arzneimittel

Seit 2011 erfolgt eine Überprüfung aller neuen Medikamente auf den versprochenen Zusatznutzen. Dies sieht das damals in Kraft getretene Arzneimittelmarkt-Neuordnungsgesetz (AMNOG) vor. Zunächst sollte auch der Bestandsmarkt untersucht werden. Dies war aus rechtlichen Gründen jedoch nicht möglich. Die TK hat deshalb entschieden, den Bestandsmarkt genauer zu untersuchen.

Die Ergebnisse aus dem Bestandsmarktreport will die Kasse vor allem Ärzten zur Verfügung stellen. Vertreter der pharmazeutischen Industrie teilten mit, die Studie sei ein politisch motiviertes Dokument ohne tragfähiges wissenschaftliches Fundament.