Therapie bei H. pylori: Milchsäure-Bakterien statt Antibiotika
Alternative Therapie der Bakterieninfektion erweist sich als erfolgreich
H. pylori steht als Kurzform für "Helicobacter pylori". Dabei handelt es sich um ein Bakterium, das im Darm des Menschen siedeln und dort für schwere Infektionen verantwortlich sein kann. Tatsächlich tragen viele Männer und Frauen das Bakterium in sich, ohne das es zu Beschwerden kommt. H. pylori kann aber die Produktion der Magensäure anregen und so zu diversen Leiden führen.
Fast alle Fälle der Zwölffingerdarmgeschwüre und rund 75 Prozent aller Magengeschwüre gehen auf die Bakterieninfektion zurück. Treten Probleme auf, werden Betroffene derzeit vor allen Dingen mit einer umfassenden Antibiotika-Therapie behandelt.
Milchsäure-Bakterium als natürlicher Gegner von H. pylori
Um Resistenzen und Nebenwirkungen wie die Zerstörung der natürlichen Darmflora zu vermeiden, haben Forscher nach einer alternativen Therapie gesucht und sind fündig geworden. Zur Behandlung soll ein Milchsäure-Bakterium zum Einsatz kommen, das sich im Körper als natürlicher Gegenspieler von H. pylori zeigt. Die Forscher hatten dafür 700 verschiedene Stämme der Milchsäure-Bakterien testen müssen, um am Ende acht Bakterienarten zu finden, die eine gezielte Reaktion zeigten.
Am stärksten war dabei ein Bakterium namens "Lactobacillus". Diese Bakterien greifen H. pylori an und hindern dieses daran, in die Magenschleimhaut zu gelangen. Es kann daher die Überproduktion von Magensäure nicht auslösen.
Milchsäure-Bakterium hilft, ohne die Darmflora zu beschädigen
Man führte daraufhin eine Studie mit Freiwilligen durch und unterteilte diese in zwei Gruppen. Im Vergleich zur Placebogruppe entwickelte sich die Gesundheit der Behandelten deutlich besser. Nach 14 Tagen war die Zahl der Erreger H. pylori dank der Milchsäure-Bakterien stark zurückgegangen.
Da die Patienten keine Antibiotika hatten nehmen müssen, war ihre natürliche Darmflora nicht beschädigt worden. Die Milchsäure-Bakterien werden dadurch zur echten Alternative bei H. pylori.