Therapie bei Parkinson: Studie belegt die Wirkung der Medikamentenvergabe mittels Dünndarm-Sonde

Von Cornelia Scherpe
27. Februar 2014

Menschen mit Parkinson müssen beim Voranschreiten der Krankheit damit rechnen, dass die unwillkürlichen Bewegungen immer schlimmer werden. Ab einem gewissen Grade schränkt das im Alltag stark ein und mindert daher auch die Lebensqualität.

Behandlung von Dyskinesien über Tabletten oder einer Dünndarm-Sonde

Die krankhaften Bewegungen werden vom Arzt "Dyskinesien" genannt und können durch die Vergabe von Medikamenten zumindest teilweise gebessert werden. Statt der oralen Einnahme der Tabletten ist es dabei auch machbar, dass die Wirkstoffe direkt über eine Dünndarm-Sonde in den Körper gelangen.

Analyse der Wirkstoffaufnahme durch Studie

Wie sinnvoll dieser zweite Weg ist, war der Gegenstand einer aktuellen Studie. Sie bescheinigt dieser Form der Langzeittherapie einen hohen Nutzen. Es handelte sich dabei um eine Doppelblindstudie, bei der also weder Ärzte noch Patienten wussten, wer wirklich die Wirkstoffe mittels Sonde bekam und wer in der Placebogruppe war.

Man arbeitete mit 71 Probanden, die an Parkinson litten und dies in einem sehr fortgeschrittenen Stadium. In einer Operation legte man allen Patienten eine Ernährungssonde direkt in den Dünndarm. Dort konnten die Wirkstoffe dann unmittelbar freigesetzt werden. Die tatsächlich Therapierten erhielten eine Kombination aus den Arzneien "Levodopa" und "Carbidopa". Zusätzlich sollten sie Tabletten einnehmen, in denen sich allerdings kein Wirkstoff befand.

Bei der Placebogruppe war es dagegen genau umgekehrt: Sie erhielten "Levodopa" und "Carbidopa" nicht über die Sonde, dafür aber in Tablettenform.

Durch diese Aufteilung wollten die Forscher sehen, auf welchem Wege die Wirkstoffe besser aufgenommen und die Symptome besser bekämpft werden. Die Vergabe mittels Sonde war dabei klar überlegen. Die motorischen Off-Zeiten verringerten sich um ganze 4,04 Stunden pro Tag. In der Gegengruppe kam man nur auf 2,14 Stunden pro Tag.

Allerdings erlitten 12 der Patienten auch Nebenwirkungen durch die Sonde; beispielsweise eine Entzündung des Bauchfells. Bei ihnen musste die Therapie abgebrochen werden.