Neue Gentherapie soll Patienten mit Parkinson helfen

Von Cornelia Scherpe
15. Januar 2014

Menschen, die an Morbus Parkinson leiden, werden durch ihre Krankheit im Alltag oft eingeschränkt. Es gibt zwar bereits einige Medikamente auf dem Markt, mit denen man die Symptome halbwegs in den Griff bekommen kann, dennoch müssen viele Betroffene im Alltag oft mit Einschränkungen leben. Eine verbesserte Gentherapie soll nun einen Schritt nach vorne machen und den Patienten das Leben erleichtern.

Genetisch veränderte Viren produzieren drei Enzyme

Bei der Gentherapie setzt der Hersteller aus Großbritannien auf genetisch veränderte Viren. Diese sind an sich keine Erreger mehr und schaden dem Patienten daher nicht. Sie werden mittels Injektion in den Körper eingeschleust und können dort die eigentliche Gentherapie starten.

Die Viren haben nämlich in ihrer Erbinformation spezielle Informationen, die die Forscher vorab im Labor einprogrammiert haben. Bei den Informationen handelt es sich um die "Baupläne" von drei Enzymen. Sobald der Virus eine Zelle im Patienten betritt, gibt er die Informationen an diese ab und die Zelle kann dann die drei Enzyme herstellen. Im Körper freigesetzt, sollen diese Enzyme die allgemeine Motorik des Patienten verbessern.

Injektion direkt ins Großhirn

Die Viren müssen, damit sie diese Baupläne direkt an die Nervenzellen des Hirns abgeben können, aber nicht einfach in den Arm etc. injiziert werden, sondern direkt in beide Seiten des Großhirns. Für den Patienten bedeutet dies, dass die Injektion unter Vollnarkose im Krankenhaus erfolgen muss.

Neue Gentherapie bereits in zwei britischen Krankenhäusern angewendet

In zwei britischen Kliniken wurde dieser neue Therapieansatz bereits an Freiwilligen getestet. Um eine ideale Dosierung beim Menschen herauszufinden, arbeitete der Hersteller zunächst mit drei verschiedenen Dosierungen. Bisher wurden 15 Patienten mit Parkinson mittels Gentherapie behandelt und haben zumindest keine Nebenwirkungen der neuen Therapie erleiden müssen. Wie wirksam die Behandlung jedoch im Detail ist, muss noch abgewartet werden.