Therapie mit Statinen wird von Genen beeinflusst

Wie wirksam eine Statin-Therapie ist, hängt von den genetischen Gegebenheiten eines Menschen ab

Von Cornelia Scherpe
9. März 2015

Die Gene eines Menschen beeinflussen nicht nur die Höhe des LDL- und HDL-Cholesterin, sondern spielen auch eine Rolle bei der Therapie mit Statinen. Wie gut ein Mensch auf seine Statin-Behandlung reagiert, könnte demnach vorab durch einen Gentest ermittelt werden.

Forscher wollen Therapiemaßnahmen individuell auf Patienten abstimmen

Forscher aus den USA wollten einen solchen Test entwickeln, mit dessen Hilfe vorab geklärt werden kann, welche Therapiemaßnahmen für einen Patienten ideal sind. Für ihr Vorhaben griffen sie auf die Erkenntnisse der letzten fünf Jahre zurück. In diesem Zeitraum wurden 27 Genvarianten entdeckt, die von den Wissenschaftlern in ersten Versuchen mit Freiwilligen berücksichtigt wurden.

Je nach vorhandener Genvariante wurden die Teilnehmer in drei Gruppen aufgeteilt und besaßen ein

  • kleines,
  • mittleres oder
  • hohes

Risiko auf Herz-Kreislauf-Probleme, die mit dem Cholesterinspiegel unmittelbar in Zusammenhang stehen. Tatsächlich zeigten die Teilnehmer mit dem höchsten genetischen Risiko auch zu 72 Prozent häufiger ein Problem.

Menschen mit wenig Risikogenen profitieren kaum von Statinen

Nun kontrollierten die Forscher ferner, wie gut die Teilnehmer der jeweiligen Gruppe auf eine Statin-Therapie ansprachen. Nach dem Therapiestart reagierten alle Probanden auf die Statine, jedoch je nach genetischem Risiko unterschiedlich stark.

Bei jenen Patienten mit niedrigem Risiko sank die Gefahr auf einen Infarkt nur um 13 Prozent. Gruppe zwei mit einem mittleren Risiko erreichte eine Schutzwirkung von 29 Prozent und Gruppe drei mit dem höchsten Risiko sogar 48 Prozent. Demnach profitieren Menschen mit wenig Risikogenen kaum von einer Statin-Therapie.

Diese neue Erkenntnis sollte laut der Forscher in künftigen Empfehlungen und Leitlinien berücksichtigt werden. Ein Gentest vor dem eigentlichen Behandlungsstart könnte dann klären, welche Therapieschritte wirklich sinnvoll sind.