Thyroxin-Mangel in der Schwangerschaft kann zu Autismus beim Kind führen

Von Nicole Freialdenhoven
12. November 2013

Das in der Schilddrüse gebildete Hormon Thyroxin ist wichtig für einen einwandfreien Stoffwechsel und kann bei einem Mangel nicht nur bei der betroffenen Person zu gesundheitlichen Problemen führen, sondern bei einer Schwangerschaft möglicherweise zu Autismus beim Kind. Dies ergab eine Studie des Weill Cornell College of Medicine in New York mit über 5000 werdenden Müttern. Die Frauen wurden zwischen der 6. und 18. Schwangerschaftswoche auf ihre Schilddrüsenfunktion getestet um einen möglichen Mangel an Thyroxin festzustellen.

Nach sechs Jahren mussten die Eltern einen Fragebogen ausfüllen, mit dem sie Auskunft über mögliche Hinweise auf Autismus bei ihrem Nachwuchs geben sollten. Dabei stellte sich heraus, dass die Mütter, die in der Schwangerschaft unter einem schweren Thyroxin-Mangel gelitten hatten, ein bis zu viermal größeres Risiko besaßen, dass ihr Kind mit autistischen Symptomen zur Welt kam. Damit wurden frühere Untersuchungen bestätigt, die einen Zusammenhang zwischen dem fehlenden Thyroxin bei der Mutter und der kognitiven Entwicklung des Kindes entdeckt hatten.

Wie Thyroxin konkret auf die kindliche Entwicklung einwirkt, ist derzeit noch unklar. Vermutet wird, dass das Hormon die Migration der Neuronen im Gehirn des Fetus beeinflusst. Frauen, bei denen ein Thyroxin-Mangel festgestellt wird, sollten daher möglicherweise künstliches Thyroxin in Tablettenform erhalten um die gesunde Entwicklung des Kindes zu fördern.