Tief liegende Keloide zerstören: neue Kälte-Behandlung ist effektiv

Mit Hilfe der intraläsionalen Kryotherapie tiefe Keloide in einer Sitzung zufriedenstellend behandeln

Von Cornelia Scherpe
16. Januar 2015

Bei den Keloiden handelt es sich um gutartige Tumoren. Die unschönen Wucherungen entstehen meist nach einer Operation, wenn der Körper zu viele Fibroblasten ausbildet. Fibroblasten sind spezielle Zellen des Bindegewebes und werden bei Betroffenen quasi hyperaktiv.

Kontaktvereisung

Obwohl Keloiden harmlos sind, leiden die Patienten unter den ästhetischen Folgen. Bisher allerdings war die Behandlung schwierig. Es hatte sich zwar gezeigt, dass eine Kontaktvereisung hilft, doch damit kann man nur flache Keloide behandeln.

Die Kontaktvereisung ist eine Form der Kryotherapie (Kältetherapie), bei der mit extremer Kälte auf die Zellen eingewirkt wird. Da Keloide jedoch sehr tief in das Gewebe gehen können, ist ein Vereisen von außen schwierig.

Intraläsionale Kryotherapie

Der Fakt, dass Kälte hilft, jedoch nicht zum Kern der Keloide vordringen kann, brachte einen Forscher auf eine Idee. Er entwickelte die sogenannte "intraläsionale Kryotherapie".

Sein Vorgehen funktioniert über eine spezielle Nadel, die direkt in das Gewebe gestochen werden kann. Die Kälte wird dann im Inneren der Keloide freigesetzt und nicht nur oberflächlich.

Erste Versuche mit 23 Freiwilligen, die zusammen 66 Keloide hatten, zeigten die Effektivität des Vorgehens. Während bei der normalen Vereisung mehrere Sitzungen für ein halbwegs zufriedenstellendes Ergebnis notwendig sind, reicht hier bereits der einmalige Einsatz der Nadel.

Durch die optimale Kältewirkung vor Ort reichte in 92 Prozent der Fälle eine Anwendung für die sichtbare Verkleinerung. Der Erfolg wurde gemessen, indem man die Abflachung des gutartigen Geschwulst erfasste. Ein Flacherwerden um über 75 Prozent galt als besonders guter Erfolg und dieses Ergebnis erreichten 87 Prozent der Behandelten.

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