Tiefe Stimme macht erfolgreich

Von Ingo Krüger
16. März 2012

Politiker mit einer tiefen Stimme sind erfolgreicher. Unabhängig davon, ob es sich dabei um Frauen oder Männer handelt. Dies ist das Ergebnis einer amerikanischen Studie. Menschen mit einem Basston in der Stimme haben daher größere Chancen, in ein Amt gewählt zu werden.

Mit einer tiefen Stimmlage assoziieren die Menschen offenbar Führungsstärke, Kompetenz und Vertrauenswürdigkeit. Dies ist ein Erbe aus der frühen Menschheitsgeschichte. Damals trauten die Menschen gerade diesen Leuten zu, eine Gruppe durch Gefahren zu bringen.

Die Untersuchung zeigt, dass persönliche Eigenschaften politischer Kandidaten wie Stimme und Aussehen nicht selten den Ausschlag für den Erfolg geben. Die politischen Ziele sind dabei zweitrangig. Eine an der Studie beteiligte Biologin erklärt dies damit, dass Menschen oft unbewusst und sehr schnell Entscheidungen über einen Kandidaten treffen würden, ohne dessen politische Haltung genau einschätzen zu können.

Es gibt aber auch einen kleinen Unterschied. So halten Frauen tiefe Männerstimmen für sexuell attraktiv und vertrauenerweckend. Männer stufen tiefe Frauenstimmen dagegen als weniger anziehend ein. Attraktiver sind für sie höhere Stimmlagen - jedoch nur dann, wenn sie Erfreuliches sagen, sonst werden sie schnell als schrill wahrgenommen. Dies gilt auch für Politikerinnen. So nahm die ehemalige britische Premierministerin Margaret Thatcher extra Sprachunterricht, um ihre Tonlage zu senken.