Tierischer Archäologe - Dachs hebt Fürstengrab aus
Ein umtriebiger Dachs brachte Archäologen in Brandenburg auf die Spur eines Fürstengrabes aus dem 12. Jahrhundert. Das Tier hatte die Grabstelle unterhöhlt und dabei die Knochen eines Kriegers aus ihrer letzten Ruhestätte gewühlt. Als die Forscher mit eigenen Grabungen begannen, entdeckten sie sieben weitere Tote.
Grabbeigaben wie ein zweischneidiges Schwert, eine Bronzeschale und eine verzierte Bronzeschnalle deuten darauf hin, dass es sich bei dem Verstorbenen eventuell um den Burgherren der nahe gelegenen Burg Stolpe gehandelt hat. Sein Alter lässt sich auf ungefähr 40 Jahre datieren. Knochenbrüche und Vernarbungen zeugen von Kämpfen mit Schwert und Lanze.
In der Grabstätte einer Frau fanden die Archäologen mehrere Schmuckstücke. Eine Münze im Mund der Toten legt nahe, dass die Menschen in der Uckermark damals noch heidnischem Glauben anhingen. Das Geld sollte als Bezahlung für den Fährmann dienen, der die Verstorbenen ins Totenreich hinüber führt. In den benachbarten Gegenden hatte sich um diese Zeit bereits der christliche Glaube verbreitet.