Tintenfische umgarnen ihr Traumweibchen mit cleverer Tarnung

Von Laura Busch
4. Juli 2012

Beim Flirten und Balzen sind Tiere häufig sehr einfallsreich. Biologen kennen die stolzen Pfauen mit ihrem Rad, die röhrenden Hirsche oder auch die Fregattvögel, die ihren roten Hautsack aufblasen, um Weibchen zu beeindrucken. Der Tintenfisch geht etwas subtiler vor, wie jetzt australische Biologen um Forscher Culum Brown von der Macquarie Universität in Sydney belegen.

Sie begleiteten den Tintenfisch Sepia plangon, der im Südpazifik beheimatet ist. Dieser Kalmar zeichnet sich besonders durch seine Fähigkeit aus, sich farblich an sein Umfeld anzupassen. Dabei haben Männchen und Weibchen von Natur aus unterschiedliche Färbungen. Die Wissenschaftler beobachteten, dass ein Männchen, das an einem Weibchen interessiert ist und einen Nebenbuhler hat, eine besondere Strategie anwendet. Es nähert sich dem Weibchen und färbt sich auf der einen Seite ein wie ein Männchen. Die Seite, die jedoch dem Weibchen abgekehrt ist und die nur der Rivale sehen kann, wird so eingefärbt, wie das Weibchen aussieht. Während das Weibchen den Buhler also sehen kann, denkt der Rivale, der Buhler selbst sei das Weibchen.

Die Strategie habe man in 39 Prozent der Flirt-Versuche beobachten können, so die Forscher.