Worauf man in einer Beziehung mit einem Einzelkind achten sollte

Ein Einzelkind als neuer Partner bringt spezielle Eigenheiten in die Beziehung, die es zu beachten gilt

Von Melanie Ruch
14. Januar 2013

Auch wenn mehrere US-Studien schon in den 80ern die Vorurteile gegenüber beziehungsunfähigen und unsozialen Einzelkindern wiederlegt haben, gibt es dennoch einige Dinge, die man in einer Beziehung mit dieser Gattung von Menschen beachten sollte. Auch wenn Einzelkinder von ihren Eltern gern verwöhnt wurden, bestimmte Dinge lieber für sich alleine beanspruchen, weil sie ihre Spielsachen nie mit Geschwistern teilen mussten und in der Regel die ungeteilte Aufmerksamkeit ihrer Eltern genießen konnten, sind auch Geschwisterkinder nicht uneingeschränkt selbstlos.

Direkte Absprachen

Wenn man vom Verhalten des Einzelkind-Partners wieder einmal genervt ist, sollte man ihm gegenüber daher nie den "Typisch Einzelkind"-Vorwurf ansprechen, denn diesen hat der Partner mit Sicherheit ohnehin schon zur Genüge gehört. Auch wenn es darum geht dem Partner alle Wünsche von den Augen abzulesen, ist das Einzelkind im Nachteil, da es nie gelernt hat sich in die Gefühlswelt von Geschwistern hineinzuversetzen. Wenn man seine Wünsche erfüllt haben möchte, sollte man sich dem Einzelkind-Partner gegenüber daher einfach direkt mitteilen.

Von Schnellschlingern und Langsamessern

In manchen Fällen kann man vom Einzelkind-Partner vielleicht sogar noch etwas lernen oder versuchen, aus dessen "Fehlverhalten" etwas Positives für sich selbst herauszuschlagen. Beim romantischen Abendessen zum Beispiel.

Während man selbst vielleicht schon eine halbe Stunde lang vor dem leeren Teller sitzt, weil man als Geschwisterkind gelernt hat: "Wer schnell isst, bekommt am meisten", ist der Einzelkind-Partner noch immer dabei die letzten drei Erbsen auf seinem Teller aufzupieksen. Anstatt genervt zu reagieren, könnte man vielleicht selbst einmal versuchen langsamer zu essen, denn das ist sogar nachweislich gesund.

Perfektionismus für Projekte nutzen

Viele Einzelkinder haben durch die hohe Erwartungshaltung ihrer Eltern auch einen sehr perfektionistischen Charakter entwickelt. Den Charakter des Partners zu ändern, klappt erfahrungsgemäß meist nicht.

Stattdessen könnte man versuchen den Partner mit Aufgaben zu betreuen, die er so perfektionistisch wie nur möglich erledigen soll, wie etwa das Schuhregal zu bauen, das man sich schon so lange wünscht oder die nächste große Urlaubsrundreise zu planen.

Einblick in die eingeschworene Dreiergemeinschaft

Ist die Anfangsphase der Beziehung überstanden, sind die nächsten wichtigen Hürden das Kennenlernen der zukünftigen Schwiegereltern und die Kinderplanung. Die Regel, dass man nett zu seinen zukünftigen Schwiegereltern sein sollte, gilt für die Eltern des Einzelkindes doppelt, da sie immerhin jahrelang eine eingeschworene Dreiergemeinschaft mit ihrem Kind bildeten. Wenn man Probleme mit dem Einzelkind-Partner hat, sollte man diese also lieber nicht mit der Schwiegermutter besprechen, denn die lässt in der Regel nichts auf ihr einziges Kind kommen.

Kinderplanung besprechen

Wenn es an die Familienplanung geht, wünschen sich viele Einzelkinder komischerweise eine ganze Schar von Sprösslingen. Problematisch wird das, wenn man selbst schon mit einem oder sogar gar keinem Kind glücklich wäre. In diesem Fall bedarf es auf jeden Fall einer frühzeitigen Klärung.