Trauer um einen nahestehenden Verstorbenen führt nicht zu einer dauerhaften Depression

Verlauf und Symptome von Trauerphasen und Depressionen unterscheiden sich signifikant

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
26. September 2011

Die meisten Menschen, die einen nahestehenden Angehörigen durch Tod verlieren, trauern einen bestimmten Zeitraum lang, aber sie werden hierbei nicht dauerhaft auch depressiv, wie Psychiater und Therapeuten berichten. So bezeichnen die Psychiater die Trauer als eine bestimmte Ausnahmesituation, wobei dies eine ganz normale und auch gesunde Reaktion ist, die sich aber nicht in einer wiederkehrenden Depression zeigt.

Studiendesign

Hierzu wurde auch eine Studie im Zeitraum zwischen 2001 und 2005 mit über 43.000 Teilnehmern aus Alaska und Hawaii durchgeführt. So hatten etwa 1.200 Teilnehmer kurz vor der Studie eine depressive Phase gehabt, 450 von ihnen wegen eines Trauerfalls. Etwa 5.000 Teilnehmer litten in der Vergangenheit länger oder auch wiederholt an Depressionen.

Depression und Trauer unterscheiden sich in ihren Symptomen

Die Forscher fanden bei ihren Untersuchungen heraus, dass die jeweilig auftretenden Depressionen sich aber in ihren Symptomen unterschieden. So gaben die Trauernden auch an, dass Selbstmordgedanken selten auftraten und der Hinterbliebene sich auch weniger wertlos ansah, als wie es bei den "normalen" depressiven Menschen oftmals der Fall ist. Auch über eine Erschöpfung oder höheren Schlafbedürfnis klagten die Trauernden weniger.

Hinterbliebene sind keine behandlungsbedürftigen Patienten

Das Ergebnis der Untersuchungen ist somit, dass es tatsächlich einen Unterschied bei einer Depression und einem Trauerfall gibt, so dass man die Hinterbliebenen nicht als Patienten, die man behandeln müsste, einstufen braucht.