Traumata vertiefen sich mit der Zeit - daher muss schnell eine Therapie begonnen werden

Von Cornelia Scherpe
16. Februar 2012

Dinge wie Gewalt, Missbrauch und Unfall können für das Leben eines Menschen eine schwerwiegende Folge haben. Wer das Erlebte nicht verarbeiten kann, der entwickelt eine posttraumatische Belastungsstörung. Bilder jagen die Betroffenen, ebenso wie die Gefühle, die man während der Traumatisierung hatte. Diese psychische Störung wird schlimmer, je länger es dauert, bis man sich mit ihr in eine Therapie begibt.

Die heutigen Therapien gegen die posttraumatische Belastungsstörung sind gut ausgearbeitet und ermöglichen durch intensive Betreuung, dass die Störung gut behandelt werden kann. Doch dafür muss der Betroffene sich schnell in Therapie begeben. Am Besten ist es natürlich, wenn nach der Behandlung körperlicher Wunden, die durch Unfall oder Gewalt entstanden sind, der Arzt sofort den Verdacht auf eine posttraumatische Belastungsstörung hat.

Damit das in Zukunft noch leichter wird, hat man ein neues Screening entwickelt. Das "Freiburger Screening Questionnaire" enthält zehn konkrete Fragen, die der behandelnde Arzt dem Patienten stellen kann. Aufgrund der Antworten ist es dann für den Arzt möglich, dass individuelle Risiko seines Patienten sofort einzuschätzen. Der Fragebogen fragt unter anderem nach Albträumen, wie oft man an das Ereignis denkt und ob man Todesangst verspürt hat.

Sind sieben oder mehr der Fragen mit Ja beantwortet worden, so besteht ein akutes Risiko, dass man eine posttraumatische Belastungsstörung entwickelt.