Deutsche Soldaten leiden öfter unter Belastungsstörungen als offiziell anerkannt

Von Frank Hertel
21. September 2012

Im Deutschen Ärzteblatt behauptet der Dresdner Mediziner Professor Hans-Ulrich Wittchen, dass viel mehr deutsche Soldaten unter einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) leiden als offiziell anerkannt wird.

Seine Untersuchung zur PTBS-Prävalenz hat ergeben, dass 85 Prozent der deutschen Afghanistan-Soldaten mindestens einmal Zeuge eines traumatisches Erlebnisses wurden. Meist sind es sogar mehrere solcher schlimmen Erfahrungen, die deutsche Soldaten auf Auslandseinsätzen erleiden müssen.

Offiziell ist die PTBS-Quote deutscher Kriegsheimkehrer bei 2,9 Prozent. Im internationalen Vergleich ist das sehr wenig. Wittchen geht daher davon aus, dass diese Quote bei deutschen Auslands-Soldaten etwa doppelt ist. Er spricht von einer 45-prozentigen Untererfassung.