Tricks gegen nachlassende Sehkraft - Senioren lesen anders

Von Nicole Freialdenhoven
27. November 2012

Obwohl die Sehkraft des Menschen schon ab 40 Jahren nachlässt, lesen ältere Menschen genauso viel und gerne wie jüngere. Wissenschaftler stellten nun fest, dass der menschliche Körper die nachlassende Sehkraft beim Lesen auf andere Art kompensiert: Er orientiert sich nicht mehr so sehr an einzelnen Buchstaben, sondern an den gesamten Wörtern. Diese Erkenntnis ist vor allem wichtig für Wissenschaftler, die sich mit den Herausforderungen einer alternden Gesellschaft befassen, da das Lesen häufig eine Grundvoraussetzung ist um den Alltag zu meistern.

Um der veränderten Lesetechnik auf die Spur zu kommen hatten Psychologen der University of Leicester eine Studie mit jungen Lesern zwischen 18 und 30 Jahren und mit älteren Lesern über 65 durchgeführt. Die Teilnehmer erhielten Leseproben, die einmal sehr scharf gezeichnete Buchstaben enthielten und einmal leicht verschwommene Buchstaben. Während des Lesens wurden die Augenbewegungen der Leser aufgezeichnet. Dabei stellte sich heraus, dass die älteren Leser Worte eher an ihrer Gesamtkontur erkannten, während die jüngeren Leser jeden einzelnen Buchstaben erfassten. Beides war gleich effektiv.