Trotz Leberversagen völlig gesund werden - neue Methode bringt Hoffnung

Von Cornelia Scherpe
8. August 2012

Menschen mit einem akuten Leberversagen können nur auf eine Spenderleber hoffen, damit ein normales Leben wieder möglich wird. Doch passende Organe gibt es selten und auch nach einer Transplantation bleiben Immunsuppressiva ein ständiger Begleiter.

Forscher haben nun an einem revolutionären Verfahren gearbeitet, um Betroffenen eine neue Heilungsmethode anbieten zu können. Bisher gibt es nur Tierversuche, doch diese stellen sich als sehr vielversprechend heraus. Bei Mäusen konnte man das akute Versagen der Leber heilen und den Tieren so ein komplett normales Leben ermöglichen.

Möglich wird dies durch das Eiweiß "ARC". Dieses kommt auch beim Menschen vor und dient als eine Art Überlebensschalter. Es bewahrt Zellen vor dem akuten Absterben. Allerdings gibt es dieses Eiweiß nur im Herzen, im Hirn und im Skelett. Die Leber kann dieses Protein nicht nutzen und daher werden auch akut absterbende Zellen nicht durch ARC gerettet.

Die Forscher wollen daher das Eiweiß in die Leber einschleusen. Da es ganz natürlich im Körper vorkommt, sollte es auch in der Leber nicht stören und dort seine lebensrettende Aufgabe erfüllen. Bei Versuchstieren gelang dies bereits. Das Eiweiß wurde in die Leber eingeschleust, indem man nicht ansteckende Virenbestandteile als Transporter benutzte. Es dauerte nur wenige Minuten, bis das akute Absterben der Leberzellen von dem Protein unterbunden wurde.

Das Resultat war, dass die Tiere auch ohne Spenderorgan nicht versterben mussten, sondern im Gegenteil ihr Leben gerettet wurde. Die Mäuse konnten nach dem Eingriff völlig unbeschwert weiterleben. Nebenwirkungen waren nicht zu beobachten. Eine erste Studie mit Probanden befindet sich daher bereits in Planung.