Tschechischer Methanol-Skandal: Polen stoppt Einfuhr tschechischer Spirituosen

Von Frank Hertel
19. September 2012

In Tschechien sind in den letzten beiden Wochen insgesamt 20 Menschen an mit Methanol gepanschtem Rum oder Wodka gestorben. Weitere 30 Personen befinden sich teilweise unter Lebensgefahr in Krankenhäusern. Die tschechische Regierung verhängte am letzten Freitag ein totales Verkaufsverbot für Getränke mit mehr als 20 Prozent Alkoholgehalt. Die polnische Regierung hat am Sonntag den Import tschechischer Spirituosen bis auf Weiteres verboten.

Die Regierung des an Tschechien grenzenden deutschen Bundeslandes Sachsen warnt offiziell vor dem Kauf tschechischer Billigspirituosen ohne Etikett. Der Sprecher des Dresdner Gesundheitsministeriums, Ralph Schreiber, sagte, dass die tschechischen Spirituosen mit Etikett sicher seien.

Allerdings gab es in Tschechien selbst gegen diese Sichtweise letzte Woche große Bedenken. Deshalb haben tschechische Gesundheitsbeamte bereits mehr als 10.000 tschechische Läden durchsucht. Bis jetzt ist die tödliche Quelle noch nicht gefunden. Momentan ist es daher sicher ratsam, keinen tschechischen Schnaps zu kaufen.