Tuberkulose bekämpfen: Deutsche Forscher entwickeln viel versprechenden Impfstoff

Von Cornelia Scherpe
1. Juli 2014

Die Tuberkulose gehört zu den gefährlichsten Infektionskrankheiten. Es handelt sich um eine Ansteckung mit den sogenannten Mykobakterien, die sich im Körper ansiedeln und gefährliche Entzündungen auslösen. Am liebsten nisten die Erreger sich in der Lunge ein, weshalb die Tuberkulose vor allen Dingen in ihrer Ausprägung als Lungenkrankheit bekannt ist.

Früher sagte man daher auch, jemand habe "die Motten", denn das Lungengewebe wird nach und nach zersetzt. Dies endet meist tödlich.

Viel versprechender Impfstoff in Testphase mit Freiwilligen

Die Tuberkulose gibt es noch immer auf der ganzen Welt, wobei vor allen Dingen Regionen Asiens und Afrikas hohe Infektionszahlen haben. Bisher gibt es keinen zuverlässigen und zufriedenstellenden Impfstoff, doch das könnte sich bald ändern. Viele Forscher arbeiten seit Jahren mit Nachdruck an der Entwicklung eines Wirkstoffes und nun glaubt man, fündig geworden zu sein. Am Max-Planck-Institut haben Infektionsbiologen einen viel versprechenden Impfstoff entwickelt. Da das Mittel sich in Tierversuchen bewährt hat, befindet man sich bereits in der Testphase mit Freiwilligen.

Neuer Impfstoff konzentriert sich auf die Aktivierung von Killerzellen

Die Entwicklung eines Impfstoffes gegen Tuberkulose gestaltet sich als schwierig, da die Bakterien sich im Körper gut zu tarnen wissen. Sie nisten sich in die Makrophagen ein. Dies sind die Fresszellen des Immunsystems und werden eigentlich aktiviert, wenn es einen Feind zu bekämpfen gibt. Da der Feind nun aber quasi bereits hinter den eigenen Linien, nämlich in den Fresszellen, ist, hat es der Körper schwer. Darüber hinaus besitzen die Mykobakterien eine dicke Fettschicht, die sie vor Angriffen schützt. Auch Antibiotika haben hier kaum eine Chance.

Der neu entwickelte Impfstoff konzentriert sich nun auf die Aktivierung von Killerzellen. Dies soll den Organismus aggressiver denn je gegen die Bakterien vorgehen lassen. Die Ergebnisse der Probandenstudie stehen noch aus.

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