Tuberkulose nicht besiegt: Kein Rückgang der Neuerkrankungen mehr verzeichnet

Von Nicole Freialdenhoven
19. März 2014

Anlässlich des Welttuberkulosetags am 24. März weist das Robert Koch-Institut darauf hin, dass die Krankheit trotz aller Bemühungen in Deutschland noch nicht ausgerottet ist. Im Gegenteil: Seit 2008 sinkt die Zahl der Neuerkrankungen nicht mehr signifikant.

Während zwischen 2002 und 2008 die Zahl der jährlichen Tuberkulose-Fälle von 9,3 auf 5,5 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner sank, verharrt sie seitdem auf einem Niveau zwischen 5,5 und 5,2. Im Jahr 2012 wurden in Deutschland 4220 Tuberkulose-Erkrankungen verzeichnet, von denen 146 tödlich verliefen.

Auffällig sei dabei die Häufigkeit der Erkrankungen in großstädtischen Ballungszentren wie Berlin und Hamburg, sowie unter jungen Menschen zwischen 25 und 29 Jahren und unter Senioren ab 70 Jahren. Jeder zweite Tuberkulose-Patient wurde außerhalb von Deutschland geboren. Vor allem bei den jungen Patienten haben wesentlich mehr Menschen ausländische Wurzeln.

Entwickelte Antibiotika-Resistenzen immer verbreiteter

Problematisch ist nach Ansicht der Experten die steigende Resistenz des Tuberkulose-Erregers Mycobacterium tuberculosis gegen herkömmliche Antibiotika. So stieg die Zahl der Resistenzen gegen die Medikamente Rifampicin und Isoniazid von 1,9 auf 2,3 - Tendenz steigend.

Das Robert Koch-Institut mahnt zu intensiveren Anstrengungen bei der Früherkennung und Prävention von Tuberkulose. Dazu müssten dem öffentlichen Gesundheitsdienst entsprechende Ressourcen zur Verfügung gestellt werden.