Neue Behandlungsmethode für Lungentuberkulose erfolgreich getestet

Von Nicole Freialdenhoven
14. Februar 2014

Bei der Lungentuberkulose standen Mediziner bislang vor dem Problem, dass Antibiotika in so hoher Dosis verabreicht werden mussten, dass sie den Patienten zu stark belasten. Dies liegt daran, dass sich das Bakterium Mycobacterium tuberculosis in Granulomen verkapselt und es den Antibiotika schwer macht, sie zu erreichen.

"Trojanische Pferde" befördern Antibiotika effektiv an ihren Wirkungsort

Forscher haben nun eine neue Behandlungsmethode entwickelt, mit deren Hilfe es in Zukunft leichter sein soll, zu den Bakterien durchzudringen.

Bei den sogenannten TargoSphere-Nanocarriern handelt es sich gewissermaßen um ein trojanisches Pferd, da sie die Antibiotika in die befallenen Zellen schmuggeln, damit sie erst dort ihre Wirkung tun können. So kann mit hoher Antibiotikakonzentration direkt gegen die Bakterien vorgegangen werden und zugleich die Bildung von Antibiotikaresistenzen vermieden werden.

Verwendungsmöglichkeiten von Nanocarriern

Derzeit werden die Nanocarrier am Zentrum für Experimentelle und Klinische Infektionsforschung TWINCORE in Zusammenarbeit mit der Rodos BioTarget GmbH getestet.

Die Forscher hoffen, dass ihre Nanocarrier in Zukunft nicht nur zur Behandlung von Lungentuberkulose eingesetzt werden können, sondern auch bei anderen Krankheiten, bei denen Zellen auf ähnliche Weise befallen sind, zum Beispiel beim Dengue-Fieber.