Tumor im Rippenfell - Chemotherapie kann Zeit geben

Von Cornelia Scherpe
13. Dezember 2012

Krebszellen können im Grunde überall im Körper auftreten und ihr Unwesen treiben. Daher gibt es auch Patienten, die ein Geschwür im Rippenfell entwickeln. Die Ärzte sprechen dann von einem Pleuramesotheliom. Patienten mit dieser Krebsart haben keine gute Überlebenschance. Die Praxis hat gezeigt, dass bereits nach den ersten Symptomen die Lebenszeit auf sieben bis maximal 16 Monate herabgesunken ist. Wer seine Diagnose erst später erhält, hat entsprechend schon weniger Zeit. Für die Betroffen ist das eine katastrophale Nachricht.

Mediziner sind bemüht, die Zeit der Patienten zu verlängern und können einen Erfolg vermelden. Demnach profitieren die Krebskranken sehr gut von einer lokal angewandten Chemotherapie. Diese nennt man auch TACP, was für transarterielle Chemoperfusion steht. Lokal bedeutet, dass die Wirkstoffe in unmittelbarer Nähe des Tumors abgegeben werden. In diesem Fall nutzt man eine Arterie im Brustbereich und bringt die Mittel so direkt ins Rippenfell. Die Nebenwirkungen fallen sehr gering aus, was den Betroffenen nicht nur mehr Zeit schenkt, sondern ihnen auch die Möglichkeit gibt, diese Zeit etwas zu genießen.

In der Studie arbeitete man mit 39 Patienten, deren Alter zwischen gerade einmal 29 Jahren und bis zu 89 Jahren lag. Alle erhielten an drei Terminen eine TACP-Behandlung. Bei mehr als einem Drittel verkleinerte sich der Tumor. Im Schnitt nahm seine Größe um 71 Prozent ab. Bei einem Sechstel wuchs der Tumor allerdings weiter und zwar um rund 24 Prozent. Bei den übrigen - das waren etwa die Hälfte - veränderte sich der Krebs wenigstens gar nicht. Das sorgte insgesamt für eine Verlängerung der Lebenszeit auf 21 Monate.