Tumore bringen innere Uhr aus dem Takt: Zusammenhang zwischen Krebs und Uhr-Genen entdeckt

Der Einfluss der Uhr-Gene auf die Tumorentwicklung bei Brustkrebs

Von Nicole Freialdenhoven
2. April 2015

Der Mensch wird vom sogenannten circadianen Rhythmus gesteuert, einem natürlichen Bio-Rhythmus, der die innere Uhr steuert. So erhält der Körper unterschiedliche Signale dazu, wenn es Zeit zum Schlafen oder Zeit zum Aufwachen ist.

Kontrolliert wird dieser circadiane Rhythmus von den "Uhr-Genen", die in jeder Zelle stecken.

Einfluss der Uhr-Gene auf Tumorentwicklung

Forscher der Nachwuchsgruppe Zelluläre Toxikologie an der der TU Dortmund stellten nun fest, dass bei einer Brustkrebserkrankung auch die Uhr-Gene an der Entwicklung des Tumors beteiligt sind.

Die Analyse zeigte, dass sich Krebstumore mit einer hohen Ausprägung von Uhr-Genen weniger aggressiv entwickeln als Tumore mit einer eher schwachen Ausprägung an Uhr-Genen. Diese Tumore wachsen nicht nur schneller, sondern bilden auch schneller Metastasen und werden allgemein als bösartiger eingestuft.

Die Forscher vermuten, dass der Tumor die innere Uhr aus dem Gleichgewicht bringt und so das Wachstum der Krebszellen begünstigt.

Fazit

Die Studie zeigte, dass die Prognose der Brustkrebspatientinnen umso ungünstiger ausfiel, je geringer die Uhr-Gene ausgeprägt sind. In Zukunft könnte eine Analyse dieser Gene also dazu beitragen, den Schweregrad des Krankheitsverlaufes vorauszusagen und so die Therapie besser zu steuern.