TUR-Verfahren zur Entfernung von Blasenkrebs: Erhöht die Methode das Risiko auf Metastasen?

Von Cornelia Scherpe
14. August 2014

Ein Blasenkarzinom muss sofort therapiert werden, damit der Patient gerettet werden kann. Je nach Stadium der Erkrankung kann es notwendig werden, dass die komplette Blase chirurgisch entfernt werden muss. Dieses Verfahren nennt man eine "transurethrale Resektion" oder kurz TUR.

Doch auch wenn die komplette Blase entfernt wurde, kommt es immer wieder vor, dass die Patienten einen Krebsrückfall erleiden. Es bilden sich Geschwüre in der Leber, der Lunge oder in den Knochen. Es liegt daher der Verdacht nahe, dass sich bereits vor der Entfernung des Blasenkarzinoms erste Metastasen gebildet hatten. Diese reisen auch nach dem TUR-Verfahren durch den Körper, siedeln sich neu an und der Krebs flammt erneut auf. Die meisten dieser Rückfälle ereignen sich zwölf bis 24 Monate nach der Entfernung der Blase.

Erhöhte Konzentration an Krebszellen durch Operationsverfahren

Nun hat eine aktuelle Studie gezeigt, dass es vielleicht das TUR-Verfahren selbst ist, welches die Gefahr für Metastasen in die Höhe treibt. In Schweden arbeitete man mit 16 Menschen zusammen, die an Blasenkrebs litten und sich zur Entfernung des Organs entschieden hatten. Bei allen wurde daraufhin die transurethrale Resektion durchgeführt.

Vor dem eigentlichen Eingriff legten die Mediziner einen Katheter, um Blutproben unmittelbar vor der OP, während der Behandlung und danach zu entnehmen. Es zeigte sich, dass durch den Eingriff offenbar tatsächlich Krebszellen von der Blase direkt ins Blut übergehen. Bei sieben der 16 Patienten fand man Krebszellen unmittelbar während der OP im Blutstrom. Auch bei jenen, die schon kurz vor dem Eingriff Krebszellen im Blut hatten, stieg die Konzentration dieser gefährlichen Zellen beim Eingriff. Im Schnitt erhöhte sich die Zahl von 5,6 Zellen auf 15,3 Zellen. Das entspricht fast dem 3-Fachen.

Weitere Forschungsstudien geplant

Obwohl die Studie nur mit wenigen Probanden arbeitete, wird dennoch das Risiko deutlich. Das TUR-Verfahren zur Entfernung von Blasenkarzinomen erhöht sehr wahrscheinlich die Gefahr auf Metastasen. Weitere Studien sollen genauerer Zahlen liefern.