Übergewicht und Diabetes - Abnehmen schützt offenbar nicht vor einem Herzinfarkt

Von Cornelia Scherpe
1. Juli 2013

Während Diabetes des Typ 1 angeboren ist, handelt es sich beim Typ 2 um eine erworbene Krankheit. Oft spielen dabei die Lebensumstände eine Rolle, denn in der Regel erkranken übergewichtige und alte Menschen an dieser Form. Die Mehrheit der Ärzte rät ihren übergewichtigen Patienten mit Diabetes des Typ 2 sofort ihre Lebensgewohnheiten zu ändern. Das Ziel soll eine deutliche Reduktion des Gewichts sein, damit der Körper weniger belastet wird. So soll vor allen Dingen das Risiko auf einen Herzinfarkt sinken.

Eine aktuelle Studie ist nun aber zu dem erstaunlichen und auch ernüchterndem Ergebnis gekommen, dass Abnehmen den Diabetikern gar nicht hilft. Die Gefahr für einen Herzinfarkt sinkt keineswegs bei einer gesünderen Lebensführung. Die Look AHEAD-Studie hatte 2001 in den USA begonnen, insgesamt 5.145 übergewichtige und adipöse Patienten zu betreuen, die alle an Diabetes des Typ 2 litten. Die Hälfte wurde in Therapien dazu angehalten, nicht mehr als 1.800 Kilokalorien jeden Tag zu sich zu nehmen.

Zudem sollte der Anteil an Fett pro Tag nicht größer als 30 Prozent sein; dafür jedoch der Anteil der Eiweiße bei mindestens 16 Prozent liegen. Neben dieser Ernährungsumstellung wurden alle angehalten, jede Woche mindestens 175 Minuten in Sport zu investieren. Die übrige Hälfte diente als Kontrollgruppe und bekam nur Infobroschüren über ein gesundes Leben, sie mussten sich jedoch nicht an die strengen Anweisungen halten.

Die Abnehmerfolge sahen entsprechend aus: Gruppe 1 hatte im Schnitt 8,5 Prozent des Körpergewichts verloren und Gruppe zwei nur 0,7 Prozent. Davon profitierte die ersten Gruppe allerdings nicht, wenn es um das Herzinfarktsrisiko ging. Auch nach zehn Jahren war die Gefahr in beiden Gruppen gleich hoch.