Umfrage unter Patienten: Viele verstehen die Erklärungen des Arztes nicht

Von Cornelia Scherpe
16. Juli 2014

Wer Beschwerden hat, geht mit diesen zum Arzt und hofft darauf, dass der Mediziner die Ursache für das aktuelle Leiden findet. Nach der Diagnose erfolgt dann die Einleitung einer Therapie und der Patient ist gut versorgt. Vereinfacht stellt man sich so die Behandlung beim Arzt vor. In der Realität ist es aber oft nicht so einfach.

Mangel an Vermittlungsfähigkeit und Aufklärung

Viele Patienten fühlen sich bei ihrem Arzt nicht zu 100 Prozent richtig, sondern sind verunsichert. Dieses Gefühl entsteht vor allen Dingen aus der Tatsache heraus, dass viele Ärzte dem Patienten offenbar nicht richtig vermitteln können, woran er leidet.

Einer aktuellen Umfrage zufolge, fühlen sich ganze 45 Prozent der Patienten nicht gut aufgeklärt. Ihr Arzt nimmt sich nicht die Zeit, seine Diagnose mit einfachen Worten wiederzugeben und dem Patienten damit Klarheit über das Krankheitsbild zu geben. Fast die Hälfte ist ein enorm hoher Prozentsatz, der das deutsche Gesundheitswesen in einem schlechten Bild erscheinen lässt.

Insgesamt ist über die Hälfte der Patienten unzufrieden

Weitere 14,5 Prozent der Befragten gaben sogar an, dass sie vollkommen enttäuscht von der Informationsweitergabe sind. Das ergibt zusammen 59,5 Prozent unzufriedene Patienten. Zumindest 33 Prozent empfanden die Aufklärung als "ausreichend" und sieben Prozent waren rundum zufrieden. Im Vergleich zu anderen Ländern der EU ist Deutschland damit unter dem Durchschnitt.

Mögliche Folgen und Risiken

Das Ergebnis der Umfrage zeigt aber nicht nur, wie Patienten sich fühlen, sondern hat weitreichende Folgen. In der Praxis zeigt sich immer wieder, dass Menschen ohne genaue Aufklärung über ihre Krankheiten und Risiken auch ungesünder leben. Sie wissen nicht, was genau sie sich mit falscher Lebensweise oder falscher Ernährung selbst antun.

Zudem halten sie sich selten exakt an die Anweisung einer Therapie, was wiederum die Aussicht auf einen Erfolg verkleinert und im schlechtesten Fall die Krankheit verschlimmern kann.