Umfrage zeigt, dass Jugendliche in Deutschland etwas weniger ehrenamtlich engagiert sind

Das ehrenamtliche Engagement von Jugendlichen in Deutschland ist leicht zurückgegangen

Von Frank Hertel
27. April 2011

Im Auftrag des Bundesfamilienministeriums und der Bertelsmannstiftung hat das Meinungsforschungsinstitut TNS Infratest die Studie "Freiwilligensurvey" erstellt. In Gütersloh wurden nun erste Ergebnisse bekannt gegeben. Demnach hat das ehrenamtliche Engagement der Jugendlichen in Deutschland zwischen 1999 und 2009 um zwei Prozent abgenommen. 1999 waren 37 Prozent der Menschen zwischen 14 und 24 Jahren ehrenamtlich engagiert, 2009 waren es nur noch 35 Prozent.

Ursachen des geringeren Engagements

Die Forscher nennen als Hauptgründe für die Abnahme die Verkürzung der Gymnasialzeit von neun auf acht Jahre (G8) und die Ausbreitung von Ganztagsschulen. In einigen Bundesländern gibt es noch die neunjährige Gymnasialzeit (G9). G9-Schüler waren zu 51 Prozent engagiert, G8-Schüler nur zu 31 Prozent, Ganztagsschüler sogar nur zu 21 Prozent. Jugendliche Migranten waren nur zu 22 Prozent ehrenamtlich engagiert. In ihrem Fall empfehlen die Forscher mehr direkte Ansprachen.

Insgesamt ließ sich beobachten, dass sich Jugendliche nur sehr vereinzelt in der Politik und in Parteien engagieren. Dagegen hat das Engagement in Kirchen und Kindergärten zugenommen. Grund dafür sei der berufsvorbereitende Charakter, den die Jugendlichen im sozialen Bereich zu erkennen glauben. Für die Studie wurden 2800 Jugendliche zwischen 14 und 24 Jahren befragt.