Umstritten: Film "Black Swan" sorgt für Verärgerung an Deutschlands Ballett-Institutionen

Essstörungen, Drogen, Karrieredruck - mit dem echten Ballettleben hat "Black Swan" wenig zu tun

Von Laura Busch
24. Januar 2011

In dem Ballett-Thriller "Black Swan" von Regisseur Darren Aronofsky, der in der vergangenen Woche in Deutschland anlief, geht es hart zur Sache.

Der Wettbewerb innerhalb des Ensembles, zu dem im Film Natalie Portman und Mila Kunis gehören, ist kaum auszuhalten. Essstörungen, Drogen und Karrieredruck sind feste Größen hinter der (Schauspiel-)Bühne. Kein Wunder, dass deutsche Intendanten und Ballettdirektoren an Opern und Theatern den Film besorgt sehen.

Keine Gemeinsamkeiten mit der Wirklichkeit

"Schön, dass der Tanz auf diese Weise mehr Aufmerksamkeit bekommt, aber mit der Wirklichkeit hat der Film nichts zu tun, und das ist schon problematisch", so Tobias Ehinger, Kompaniemanager beim New York City Ballet.

Auch Marie-Therese Volkmer vom Berliner Staatsballett nimmt die echten Tänzer in Schutz: "Das sind nicht die kapriziösen Irren, die Aronofsky über die Leinwand jagt, sondern Hochleistungssportler".

Wenn eine Tänzerin essgestört wäre, würde sie das harte Training körperlich nicht einen Monat lang aushalten. Und auch Bettina Wagner-Bergelt, die stellvertretende Direktorin beim Bayerischen Staatsballett stellt klar: "Wenn die Realität so aussähe, wären wir eine kriminelle Vereinigung."