UN-Komitee erwartet kaum mehr Krebsfälle nach Fukushima - Kritik von Ärzten und Greenpeace

Von Ingo Krüger
3. April 2014

In der Region um den havarierten Atomreaktor im japanischen Fukushima gibt es kein erhöhtes Krebsrisiko. Dies ist das Fazit eines Berichtes, den das Komitee der Vereinten Nationen für die Folgen von Strahlung (UNSCEAR) angefertigt hat.

Da das Gebiet schnell evakuiert worden sei, habe sich die Strahlung nicht negativ auf die Menschen ausgewirkt. Ohne diese Maßnahme wäre die Dosis für die Bevölkerung zehnfach höher gewesen, teilte die UNSCEAR mit.

Untersuchung diverser Krebserkankungsrisiken

80 Experten aus 18 Ländern hatten das Risiko für Schilddrüsenkrebs, Brustkrebs, Leukämie und Geburtsmissbildungen untersucht. Demnach sei mit einem signifikanten Anstieg der Krebsrate nicht zu rechnen.

Ausnahme sei eine Gruppe von Kindern, die größerer Strahlung ausgesetzt gewesen ist. Bei ihnen sei die Gefahr, an Schilddrüsenkrebs zu erkranken, "in Einzelfällen theoretisch" erhöht.

Kritik gegen unvollständige Angaben

Widerspruch gab es von der Umweltorganisation Greenpeace und der Ärztevereinigung IPPNW (Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges). Der Bericht der UNSCEAR beruhe auf den Angaben der Internationalen Atomenergieorganisation (IAEO), der Betreiberfirma TEPCO und der japanischen Atombehörden. Informationen unabhängiger Fachleute und Verbände habe man wissentlich ignoriert.

Wie damals nach der atomaren Katastrophe von Tschernobyl würden die Gefahren für die Menschen in den kontaminierten Gebieten vertuscht, verharmlost und verschwiegen, so ein Vertreter der IPPNW.