Unfehlbare Helden im TV bauen bei Teenagern seelischen Stress auf

Von Cornelia Scherpe
14. Dezember 2012

Es sind vor allen Dingen die Heranwachsenden, die sich von Figuren in Serien und von Stars und Sternchen beeinflussen lassen. Sie möchten am liebsten nicht nur aussehen, wie ihre Idole, sondern auch so klug sein.

Mädchen und Jungen setzten sich dabei offenbar sehr unter Druck und verzweifeln, wenn sie nicht ebenso schlagfertig und genial sind, wie eine Heldin oder ein Held. Psychologen glauben daher, dass mehr Pädagogik in die Medien einfließen muss. Teenager sind durch die Veränderungen der Pubertät und das Suchen nach eigenen Werten und Ansichten ohnehin sehr vulnerabel und lassen sich schnell beeinflussen. Die Medien sollten das nutzen, um positive aber realistische Bilder zu vermitteln.

Film- und Serienfiguren sollten demnach nicht immer perfekt sein, denn dieses Ideal kann ein Mensch im Alltag unmöglich erfüllen. Besser wäre es, Idole zu schaffen, die sehr wohl Fehler machen und sich auch den Konsequenzen stellen müssen. Diese Idee ist an sich nicht neu. Schon länger wird es kritisiert, wenn Schauspieler und Models immer sehr schlank und hübsch gestylt erscheinen. Das setzt die Kinder unter Druck, auch schöner sein zu wollen.

Dieses Prinzip sollte aber auch auf Charaktereigenschaften ausgeweitet werden. Kinder brauchen realistische Vorbilder, damit sie nicht einem unerreichbaren Traum nacheifern und sich beim Scheitern als komplette Versager erleben. Das kann im schlimmsten Fall zu Ängsten und Depressionen führen. Daher sind auch die Eltern gefragt, junge Kinder an Serien heranzuführen, bei denen Helden auch einmal versagen und das Leben trotzdem weiter geht. Das prägt die junge Psyche deutlich besser.