"Universal Renz"-Zirkus verstößt offenbar doch nicht gegen die Artenschutzgesetze

Tierschutz geht gegen einen Zirkus aus Hessen an

Von Melanie Ruch
3. Mai 2011

Der "Universal Renz"-Zirkus aus Friedberg in Hessen stand in der Vergangenheit schon öfters wegen seines fragwürdigen Umgangs mit den Zirkustieren in den Schlagzeilen.

Frühere Skandale:

Im Juli 1994 startete das Naturschutzamt in Kiel eine regelrechte Razzia in dem Zirkus und beschlagnahmte ein Nil-Krokodil und einen Orang-Utan, da diese illegal nach Deutschland eingeführt und nicht artgerecht gehalten wurden. Im April 2009 entkamen in Kassel zwei Braunbären aus den Gehegen des Zirkus und liefen auf eine nahegelegene Bundesstraße.

Einige Autofahrer benachrichtigten sofort die Polizei, die anschließend versuchte die Bären wieder einzufangen, wobei einer der Beamten von einem Tier gebissen wurde. Der Bär wurde daraufhin erschossen und der Zirkusdirektor angezeigt.

Auch bei den Bären wurden die Haltungsbedingungen angeblich nicht eingehalten. Zudem sollen der Zirkusdirektor und seine Mitarbeiter bereits mehrmals Tierärzten den Zugang zu den Zirkustieren verweigert und ihnen sogar Gewalt angedroht haben.

Die Tierschutzorganisation PETA wollte dem Zirkus daher nun endlich einen Riegel vorschieben und versuchte die Vorstellungen in Elmshorn bei Pinneberg verbieten zu lassen. Doch eine Untersuchung des Veterinäramtes zeigte keine Verstöße gegen die Artenschutzgesetze oder die Haltungsbedingungen der exotischen Tiere und so durften die geplanten Vorstellungen dann doch noch stattfinden.