Unreife führt bei Frühgeborenen zu schweren Netzhautschäden

Verringerung der Retinopathie bei Ungeborenen durch einen langen Aufenthalt im Mutterleib

Von Viola Reinhardt
17. Oktober 2009

Retinopathie wird eine schwere Schädigung der Netzhaut bei Frühchen genannt, die in zahlreichen Fällen die Blindheit des Babys nach sich zieht. Obwohl heute die Pränatale Medizin sehr weit fortgeschritten ist und selbst Frühgeborene unter der 27. Schwangerschaftswoche überleben, birgt hier jedoch genau dieses Überleben auch einen hohen Preis in sich.

Zeit im Mutterleib

Aufgrund der Unreife der Netzhaut im Auge und der damit einhergehenden Nichtausbildung der Blutgefäße, erleiden rund 73% der Frühchen eine leichte (37,9%) bis sehr schwere (34,8%) Schädigung der Retina. Die zu diesem Thema durchgeführte Studie konnte denn auch aufzeigen, dass bei einer Frühgeburt das Gewicht eine zweitrangige Rolle hinsichtlich der Augen spielt, dagegen jedoch die Zeit im Mutterleib ein ausschlaggebender Faktor für die Bildung der Netzhaut ist.

Verringertes Risiko ab der 22 SSW

Umso wichtiger ist es, um eine Retinopathie möglichst eingrenzen zu können, dass das Ungeborene solange wie möglich im Mutterleib bleibt. Ersichtlich wird dies auch angesichts der Tatsache, dass das Risiko von 100% bei in der 22. SSW geborenen Kindern auch bereits 56% absinkt, wenn die Babys erst in der 26. SSW geboren werden.