Unternehmer will freiwillig ins Gefängnis

Von Ingo Krüger
22. November 2012

"Im Kittchen ist kein Zimmer frei", lautet der Titel eines Film-Klassikers von 1959 mit Jean Gabin. Archimède, der Clochard, versucht mit allen Mitteln ins Gefängnis zu kommen, wo er die kalten Wintermonate verbringen will.

Den Film zum Vorbild nahm sich ein ruinierter spanischer Unternehmer, der eine Bank in der südspanischen Hafenstadt Málaga überfiel, um sich ins Gefängnis sperren zu lassen. Er wolle niemandem etwas tun, rief der 35-Jährige. Stehlen wolle er auch nichts, stattdessen sollten die Angestellten die Polizei rufen.

Einem Bankmitarbeiter erzählte der Mann, dass Schulden sein Unternehmen ruiniert hätten. Ein Gefängnisaufenthalt sei für ihn der letzte Ausweg gewesen. Als Waffen führte er einen Holzknüppel und ein Küchenmesser bei sich.

Erfolg hatte er jedoch nicht mit seinem Vorhaben. Die Staatsanwaltschaft stufte sein Vergehen als Nötigung ein, aber nicht als Bankraub. Der Haftrichter ordnete daher an, den 35-Jährigen vorerst frei zu lassen.