Untersuchungen am Erbgut beweisen: Arbeitslosigkeit lässt Männer schneller altern

Von Ingo Krüger
22. November 2013

Arbeitslose Männer, die länger als zwei Jahre ohne Beschäftigung sind, altern schneller als ihre arbeitenden Altersgenossen. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Studie aus Großbritannien.

Verkürzte Telomere bei Männern

Schon seit langem wird über den Zusammenhang zwischen dauerhafter Arbeitslosigkeit und schlechtem Gesundheitszustand spekuliert. Nun haben Forscher das Erbgut von 5620 Männern und Frauen untersucht. Dabei fanden sie heraus, dass bei arbeitslosen Männern doppelt so häufig verkürzte Telomere, die Enden der Chromosomen, vorhanden waren. Wenn Telomere ganz verschwinden, altern die Zellen und damit auch der Körper des Menschen.

Bei den Frauen ließ sich dieser Zusammenhang nicht feststellen. Dies könnte daran liegen, dass unter den Probanden zu wenig arbeitslose Frauen waren, um aussagekräftige Werte zu bekommen. Ob Langzeitarbeitslosigkeit für Männer schädlicher ist als für Frauen, lässt sich daher nicht mit Sicherheit sagen.

Zusammenhänge zwischen Arbeitslosigkeit und Telomerlänge

Dass sich körperliche Belastungen, wie etwa Rauchen, falsche Ernährung oder chronischer Stress negativ auf die Länge der Telomere auswirken können, war bereits bekannt. Dass auch Arbeitslosigkeit dazu zählt, ist nach Angaben der Wissenschaftler neu. Die Gründe dafür, dass sich bei Erwerbslosigkeit die Telomere schneller verbrauchen und die Zellen schneller teilen, sind jedoch noch nicht bekannt.