Unzufrieden mit dem Leben? Ab dem 60. Geburtstag geht es aufwärts

Hohe Verdienste führen zu Leistungsdruck und vermindern die Lebensqualität

Von Nicole Freialdenhoven
10. November 2014

Die Existenz der "Midlife Crisis" wurde nun zum ersten Mal weltweit wissenschaftlich erforscht und belegt. Dabei kamen die Forscher zu dem Ergebnis, dass sie vor allem ein Phänomen der westlichen Industrienationen ist:

In Ländern wie Großbritannien und den USA verlief die Lebenszufriedenheit U-förmig, d.h. sie erreichte im mittleren Lebensabschnitt zwischen 45 und 54 Jahren einen Tiefpunkt. In Osteuropa und Lateinamerika ging es dagegen konstant abwärts, während die Lebenszufriedenheit in Afrika sogar über das Leben hinweg gleichmäßig niedrig blieb.

Verlauf der Midlife Crisis in Industriestaaten ist identisch

Für die Studie werteten Forscher im Auftrag der Weltgesundheitsorganisation WHO die Daten der jährlichen Gallup World Poll-Umfrage aus, bei der 150.000 Menschen in aller Welt ihre Lebenszufriedenheit auf einer Skala von 1 bis 10 bewerten sollen.

Deutschland wurde in der Umfrage nicht bewertet, doch eine ähnliche Studie hatte zuvor schon festgestellt, dass die Midlife Crisis in Deutschland genauso verläuft wie in anderen westlichen Industriestaaten.

Leistungsdruck vermindert Lebensqualität

Forscher vermuten, dass der berufliche Erfolg, der in dieser Phase den Höhepunkt erreicht und mit den höchsten Verdiensten einher, zugleich für starken Leistungsdruck sorgt und eine verminderte Lebensqualität. Erst mit 60 Jahre nimmt der Druck wieder ab und die Menschen fühlen sich entspannter und glücklicher.