Therapie bei Hirntumor: Arbeit mit elektrischen Feldern steigert die Lebensqualität

Neuartige Therapie NovoTTF erzielt deutliche Verbesserungen in Kombination mit einer Chemotherapie

Von Cornelia Scherpe
20. November 2014

Bei dem sogenannten "Glioblastom" handelt es sich um einen bösartigen Tumor, der direkt im Kopf des Betroffenen wächst. Eine Behandlung ist schwierig, da dass Gehirn durch eine aggressive Therapie schnell beschädigt werden kann. Forscher suchen daher schon lange nach neuen und schonenden Therapien, damit das Leben der Patienten verlängert werden kann.

Neuartige Therapie "NovoTTF"

Nun hat man mit elektrischen Feldern gearbeitet und damit erste Erfolge erzielt. Die Betroffenen bekommen die Haare vom Kopf rasiert und setzen dann eine Haube auf. Diese Haube ist so konzipiert, dass elektrische Felder ausgesendet werden können und direkt auf den Schädel des Trägers einwirken.

Glioblastom-Patienten unter dieser neuen Therapie - genannt NovoTTF - haben in Kombination mit einer Chemotherapie so deutliche Verbesserungen erzielt.

Studie

An der Studie hatten 325 Patienten teilgenommen, die aufgrund ihres Hirntumors in Behandlung waren. Alle hatten bereits eine OP hinter sich, waren durch eine Bestrahlung gegangen und unterzogen sich einer medikamentösen Behandlung mit dem Chemo-Wirkstoff "Temozolomid".

Nun bildete man zwei Gruppen und gab den Patienten entweder weiterhin nur "Temozolomid", oder aber die Chemotherapie plus die elektrischen Felder.

Die progressionsfreie Zeit, also die Dauer bis die Krankheit sich weiter verschlechtert, lag in der ersten Gruppe bei nur vier Monaten. Kamen dagegen auch die elektrischen Felder zum Einsatz, erstreckte sich dieser wertvolle Zeitraum auf durchschnittlich 7,1 Monate.

Auch das Gesamtüberleben war in Gruppe 2 etwas besser. Kamen die Patienten mit alleiniger Chemotherapie auf 16,6 Monate, lagen sie bei 19,9 Monaten. Hier war der Unterschied zwar statistisch gesehen sehr gering, doch dennoch gewannen die Patienten Zeit.

Kosten

Die neue NovoTTF-Behandlung ist allerdings alles andere als kostengünstig. Laut der Studie belaufen sich die monatlichen Ausgaben pro Patient auf 21.000 US-Dollar.