Ursache für eine Form der Epilepsie gefunden: Veränderter Rezeptor im Gehirn

Von Nicole Freialdenhoven
10. April 2014

Die Epilepsie, im Volksmund manchmal auch "Fallsucht" genannt, gehört zu den gefürchteten Krankheitsbildern, gegen die es bislang keine wirkliche Heilung gibt.

Unterscheidung von verschiedenen Epilepsieformen

Epileptiker leiden häufig unter starken Einschränkungen in ihrem Alltagsleben, da jederzeit ein epileptischer Anfall drohen kann. Allerdings muss unterschieden werden zwischen Gelegenheitskrämpfen, von denen etwa 5% der Bevölkerung betroffen sind, und der aktiven Epilepsie, die lediglich 0,5-1% betrifft.

Glycinrezeptor als verantwortlicher Faktor

Forscher haben sich nun intensiver mit den Auslösern für die Epilepsie beschäftigt und kamen dabei dem sogenannten Glycinrezeptor auf die Spur. Dieser sorgt normalerweise dafür, dass die Aktivitäten bestimmter Nervenzellgruppen im Gehirn im Gleichgewicht sind. Ist er jedoch gestört, kann es zu epileptischen Anfällen kommen. Meist befindet sich der veränderte Glycinrezeptor im Hippocampus.

Die Forscher wollen nun ergründen, welche Nervenzellen den Rezeptor beeinflussen und dadurch für die epileptischen Symptome sorgt. Sicher ist nur, dass Epilepsie nicht unbedingt angeboren sein muss, sondern auch durch Umwelteinflüsse wie zum Beispiel durch chronischen Stress ausgelöst werden kann.

Gelingt es den Forschern, den Rezeptor unschädlich zu machen, könnten zumindest bestimmte Formen der Epilepsie irgendwann heilbar sein.