Ursache für Multiple Sklerose entdeckt?

Mediziner vermuten, dass fehlerhaft arbeitende Venen im Kopf entstehen könnte - sicher ist dies aber noch nicht

Von Cornelia Scherpe
2. Dezember 2011

MS, kurz für "Multiple Sklerose" ist eine Krankheit, die das zentrale Nervensystem des Menschen befällt. Die genauen Ursachen konnte die Medizin bisher noch nicht identifizieren und daher ist auch eine effektive Behandlung bisher Zukunftsmusik.

Entsteht MS durch fehlerhaft arbeitende Venen?

Eine neue Idee wird derzeit in der Medizinwelt besprochen. Es steht die These im Raum, dass MS durch fehlerhaft arbeitende Venen im Kopf entsteht. Neue Diagnosemittel mit bildgebenden Verfahren machen es möglich, auch den genauen Blutfluss im Hirn zu beobachten.

Dabei stieß man bei Patienten mit Multiple Sklerose auf die Entdeckung, dass der venöse Blutfluss bei ihnen nicht normal ist. Ist dies womöglich die Ursache für MS? Sicher ist man sich da noch nicht. Eine erste Studie deutet aber zumindest darauf hin.

Mediziner können sich nicht sicher sein

Es wurden 15 betroffene Kinder mit Bildgebung untersucht und bei acht von ihnen zeigten sich Venenveränderungen. Das ist immerhin mehr als 50 Prozent.

Allerdings hat eine Gegenstudie 160 Patienten mit MS untersucht und dort nur bei 16 veränderte Venenaktivität im Gehirn festgestellt. Man tappt daher leider noch im Dunkeln. Einige Mediziner halten an der neuen Theorie fest, zudem sie bisher noch nicht widerlegt werden konnte.