Urteil des Landgerichts Kassel: Langjährige Haftstrafe wegen Missbrauch in 141 Fällen

Von Ingrid Neufeld
18. Februar 2014

Ein 55-jähriger Rathausmitarbeiter in Wolfhagen in Nordhessen stand wegen Kindesmissbrauchs vor Gericht, der ihm 141 Fällen nachgewiesen werden konnte. Über zwei Jahrzehnte lang missbrauchte er wiederholt kleine Mädchen. Das Landgericht Kassel sprach ihn schuldig.

Der Angeklagte gestand seine Taten und beschönigte nichts. Er gab zu: "Mir war klar, dass ich etwas Verbotenes tue."

Er hatte seine Taten zum Teil auch als Foto oder Film dokumentiert. Auf seinem Computer fanden die Ermittler rund 40.000 kinderpornografische Dateien. Die fünf Mädchen sind inzwischen sieben bis 22 Jahre alt. Die ältesten Fälle gelten als verjährt.

Begründung des verkündeten Urteils

Der Vorsitzende Richter Jürgen Dreyer erklärte bei der Verkündung des Urteils, dass in diesem Fall vor allem die große Menge zu Buche schlägt, nicht so sehr die Schwere der Taten. Er wurde zu zwölf Jahren Gefängnis verurteilt.

Das Urteil orientierte sich an der Forderung der Staatsanwaltschaft, die Sicherungsverwahrung forderte, da im Fall einer Entlassung mit weiteren Straftaten gerechnet werden müsse.

Zunächst war sogar von 225 Fällen ausgegangen worden. Zum Zeitpunkt der Tat sollen in 171 Fällen die Kinder zwischen drei und zehn Jahre alt gewesen sein.