US-Forscher finden erste Waffe gegen Krankenhauskeim MRSA

Vermehrung des MRSA-Keims kann mitunter durch bestimmtes Protein gestoppt werden

Von Ralph Bauer
21. Januar 2011

Rund 1500 Menschen sterben jedes Jahr in Kliniken nach Expertenschätzungen an einem heimtückischen Bakterium. Nun hoffen US-Forscher erste Ansätze im Kampf gegen die Familie des Antibiotika resistenten Bakteriums Staphylococcus aureus gefunden zu haben.

Der als "Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus" (MRSA) bekannte Winzling nistet sich in Operationswunden ein und kann zu schweren Infektionen, sogar bis zum Tod führen.

Protein stoppt Bakterienvermehrung

Den Wissenschaftlern ist es in Tierversuchen und bei Zellkulturen gelungen, die Vermehrung der Bakterien zu blockieren. Dies gelang mittels eines bestimmten Proteins, mit dem das Bakterium während der Vermehrung seine Zellwand öffnen kann. Vier verschiedene Antikörper konnten sich nun an das Protein andocken und die Vermehrung des Bakteriums stoppen.

Bei Mäusen, welche derart behandelt und später den Keimen ausgesetzt wurden, erkrankte nur die Hälfte der Tiere.

Die Forscher hoffen zwar, die Zahl von 40.000 Menschen, die sich alleine in Deutschland jährlich mit MRSA infizieren zu senken, eine Impfung werde aber keinen hundertprozentigen Schutz vor dem tückischen Keim geben. Ziel sei zunächst, das Infektionsrisiko auf ein Drittel zu senken.