USA: Kritik an der Vergabe von Antibiotika bei akutem Husten

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher
7. Oktober 2013

Wenn es um das Verschreiben von Antibiotika geht, so hört man öfters, dass diese Medikamente zu häufig oder schlichtweg bei Infekten, bei denen sie keine Wirkung zeigen, eingenommen werden. Aktuell machen in den USA Meinungen über den falschen Einsatz der Arzneien bei der Behandlung von Husten die Runde.

Forscher des Brigham and Women's Hospital in Boston sind der Ansicht, man sollte die routinemäßige Ablehnung von Antibiotika bei bestimmten mit Husten einhergehenden Beschwerden überdenken, denn oftmals wäre die Sachlage deutlich komplexer, nämlich dann, wenn ernsthafte Erkrankungen dahinter stecken.

In einer durchgeführten Studie kamen die Wissenschaftler zudem zu dem Schluss, dass es seitens der Ärzte oft zu unsicheren Diagnosen kommt, wenn es um akuten Husten geht; häufig wurden mehrere mögliche Diagnosen gestellt. Wenn ein Antibiotikum verschrieben wurde, gab es die meisten Zweifel, ob dies auch wirklich hilfreich war. Gleichzeitig wurde in 65 Prozent der Fälle ein solches Mittel verschrieben, auch wenn es zum Beispiel auf dem Röntgenbild zu auffälligen Befunden gekommen war - in 16 Prozent der Fälle war ein erneuter Arztbesuch aufgrund derselben Beschwerden nötig.

Experten zufolge werde empfohlen, Antibiotika bei Bakterieninfektionen der oberen Atemwege, eitriger Tonsillitis, (Rhino-)Sinusitis sowie Otitis media auszuhändigen. Bei viralen Bronchitiden sei dies der falsche Weg - ein Weg, der seitens der Ärzte leider viel zu häufig eingeschlagen wird.