Väter wollen sich nicht einschränken: Opfer bringen noch immer die Mütter

Von Nicole Freialdenhoven
10. September 2014

Die jüngere Vätergeneration verbringt weit mehr Zeit mit ihrem Nachwuchs als die Generationen vor ihr: Zu diesem Schluss kam eine Forsa-Studie zum Thema "Väter in Deutschland". Während von den älteren Vätern mit jungen Kindern nur 10 Prozent täglich zwei-drei Stunden mit dem Nachwuchs spielten, waren es bei den jüngeren Vätern mit gleichaltrigen Kindern 26 Prozent - zumindest in der Selbsteinschätzung, nach der gefragt wurde. Doch von einem echten Paradigmenwechsel kann nicht die Rede sein.

Der anfängliche Eifer verpufft schnell

Zuerst sind die jungen Väter noch mit Feuereifer dabei und besuchen mit ihren Frauen Geburtsvorbereitungskurse, sind wie selbstverständlich im Kreißsaal anwesend und tragen ihr Baby anschließend überall mit sich herum. Aber das war es dann auch: Nur ein einziges Prozent der Väter nahm sich vier bis sechs Monate Elternzeit - alle anderen überließen dies den Müttern. Bei der Teilzeitarbeit sieht es ähnlich aus: Ganze 5 Prozent der Väter arbeiten Teilzeit - bei den Müttern waren es 69 Prozent.

So beschränkt sich die moderne Vaterschaft vor allem auf ein medienwirksames Bild und sehen den Nachwuchs als Bereicherung - verzichten wollen sie dafür jedoch nicht auf die Karriere oder ihre Hobbys. Dies bleibt nach wie vor an den Frauen hängen, die ihre Karriere und eigene Interessen weit häufiger opfern müssen um sich zuhause um die Kinder zu kümmern.